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Twitter – eine Lobhudelei

Twitter - eine Lobhudelei. Das Bild zeigt ein Herz, das aus zwei Händen geformt ist.

Kürzlich wurde ich gefragt, welche Social-Media-Plattform mir die liebste sei. Klare Antwort, seit neun Jahren: Twitter. Der Microbloggingdienst hat mich von Anfang an begeistert und tut es nach wie vor. Die Welt in 140 280 Zeichen.

Einen #10minBlog schreiben, der für Twitter-Freunde und Twitter-bislang-nicht-Nutzende gleichermaßen passt?! Ach, ich schreibe einfach, was mir in den gegebenen zehn Minuten einfällt.

Was Twitter kann

Menschen verbinden, das kann Twitter richtig gut. Über das Hashtag ist es so einfach, andere Twitterer zu finden, die das gleiche Thema haben. Mit der öffentlichen Kontaktaufnahme über Liken, Kommentieren und Retweeten werden Gleichgesinnte sichtbar (und Andersgesinnte auch, siehe unten). Die Solidarität ist unglaublich: Unterstützung, Kontakte und Hilfe werden spontan angeboten, Erfolge gemeinschaftlich bejubelt, schwierige Situationen mit Trost gemildert.

(Quasi) live ist Twitter DIE Nachrichtenplattform schlechthin: in Tweets (mitsamt Bildern/Videos) sofort „senden“ und zugleich als Empfänger News aggregieren. Damit Menschen bei einem Anschlag Schutz finden können wie bei #porteouverte. Damit das eigene Gefühl, gerade am Schreibtisch sitzend ein Erdbeben zu erleben, durch die Twitter-Community bestätigt wird.

Gemeinschaft über das gleiche Hashtag. Ob #rp18, #cosca18, #globalafterwork, #dfla18 – oder eben #10minBlog: Meistens bei Tweetdeck hole ich mir die Tweets zusammen, lese nach, recherchiere Inhalte und Ansprechpartner*innen.

Was Twitter nicht kann

Trotz der Solidarität auf der Plattform, der geballten Sprachkompetenz, dem unbändigen Wortwitz kommen Trolle und Hater immer wieder durch. Raul Krauthausen sagte einmal (beim Caritas-Fachtag), dass er weitergebe, was justiziabel sei, sammle, was gegebenenfalls später als Beweis gebraucht werden könne, und die Funktion „Mute“ weit häufiger als die Möglichkeit des „Block“ einsetze. So taucht ein stummgeschalteter Nutzer nicht mehr in der eigenen Timeline auf. Und merkt vielleicht nicht, dass seine Hatespeech keine Plattform mehr hat (zumindest in einer Timeline). Wer geblockt wird, macht häufig den nächsten Account auf und hatet unverdrossen weiter.

Vor dem Hintergrund von Rauls Erfahrungen kommt mir das jetzt etwas belanglos vor. Dennoch: Auch mir fehlt die chronologische Anzeige im Feed. Ich helfe mir insofern, als dass ich bei Tweetdeck in die Timeline schaue (und zudem manche Accounts in Listen einfüge): Dort ist alles schön nach Aktualität absteigend sortiert.

Abruptes Ende der Lobhudelei: Die zehn Minuten sind um.

Dies war Blogbeitrag 13 der 30-Tage-Challenge #10minBlog. Hier nahm das tägliche Bloggen seinen Anfang.