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Die Website: My Home Is My Castle

Website - My Home Is My Castle

In Neukundengesprächen rund um Social Media höre ich immer wieder Berichte, wer was wo wie oft postet (und eher selten etwas über Interaktion und Dialog…). Wenn ich nachfrage, wann etwas Neues auf der Website passiert, ernte ich oft ungläubige Gesichter. Die Musik spiele doch in den sozialen Netzwerken… Dass die Website die einzige Plattform ist, auf der ein Unternehmen seine eigenen Regeln macht und unmittelbar – ohne Algorithmus, ohne Wettbewerber – mit dem Nutzer kommuniziert, leuchtet jedoch meistens schnell ein.

Website als eigenes Spielfeld

Bei Facebook, Instagram, Twitter oder sonstwo zu sein bedeutet, nach den Regeln des Plattform-Betreibers zu spielen. Algorithmen sortieren vor, eine chronologische Anzeige ist passé. Organisches Wachstum wird zunehmend schwieriger. Andere Anbieter stehen bereit, ihr Thema zu platzieren und mit den Followern zu interagieren. Das jeweilige Erlösmodell begrenzt mehr und mehr das kommunikative Durchkommen. Die eigene Website ist jedoch für alles offen: Die proprietäre Plattform ist „my home“ und „my castle“.

Wie die Besucher:innen auf die Website kriegen? So wie wir die Nutzer:innen auf die Social-Media-Plattform XY bekommen: auf allen anderen Kanälen kommunizieren. Zudem liegt es nahe, bei Interesse an einem Unternehmen bzw. dessen Angebot nach dessen Website zu suchen. Ein Mindestmaß an SEO hilft dabei. Ach ja: Nutzerfreundlich (!) aufgebaut und full responsive muss sie sein, schnell laden sollte die Internet-Präsenz auch.

Auf der Website die Besucher als Zielgruppe ansprechbar

Gerade im Business-to-Business-Kontext höre ich viel von Facebook als Go-to-Plattform, weil da „alle“ seien. Dass beispielsweise die Chefin des kommunalen Versorgers dort aber kein Interesse an Geschäftsanbahnung hat, sondern nur mit ihren Tennisclub- und Ehrenamtskontakten vernetzt sein will, daran denken viele nicht.

Außerdem gibt es Menschen, die Social Media nicht nutzen. Da ist die Internet-Präsenz die Plattform schlechthin, um sich zu präsentieren und den Kontakt zu knüpfen bzw. zu pflegen.

Wenn die DSGVO die schicken Social-Media-Feeds verschwinden lässt

Es ist schade, dass die für die jeweilige Social-Media-Plattform erstellten Posts keine Bewegung mehr auf der eigenen Website erzeugen. Meine eigenen Twitter-, Instagram– und Pinterest-Feeds habe ich schweren Herzens abgeschaltet. Mastodon kam gar nicht erst auf meine Website. Ich hoffe auf Lösungen, die dem Datenschutz genügen und wieder die Social-Media-Neuigkeiten auf meiner Seite integrieren. Das wird schon, bestimmt.

Das macht es umso wichtiger, den Website-Besuchern immer wieder etwas Neues zu liefern. Etwas, dass das Wiederhereinschauen triggert oder vielleicht zu einem RSS-Abo führt, um auf dem Laufenden zu bleiben. Vielleicht ein #10minBlog reihum aus der Belegschaft? Ein Blog-Takeover durch die Auszubildenden? Eine Portrait-Reihe neuer Mitarbeitenden? Anlässe und Themen für Blog-Content, Videos, Podcasts u.a. gibt es in jedem Unternehmen.

 

PS: Heute ist der 27. Tag von 30, an denen ich täglich zu einem selbst gewählten Thema schreibe und auf meinem Blog veröffentliche.