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Adieu, Instafollower!

Stormtrooper-Figur geht weg und hinterlässt Spuren im Sand: Sinnbild für das Löschen vieler Instafollower

Vor einigen Wochen habe ich in einer Insta-Story von Nina Hüpen-Bestendonk erfahren, dass es möglich ist, Instafollower zu löschen. Accounts von meiner Followerliste sang- und klanglos verschwinden zu lassen, noch dazu, ohne dass sie darüber informiert werden? Großartig! Gesagt, getan. Oder besser: Gesagt, angefangen…

Die Instafollower werden täglich mehr…

Mehrere hundert Follower habe ich bereits gelöscht und längst nicht alle durch. Das mag lästig sein, jeden einzelnen Account anzuschauen und über Bleiben oder Gehen zu entscheiden. Es befreit jedoch ungemein, obwohl es lediglich eine virtuelle Verknüpfung und ein paar Daten sind. Ein bisschen Data-Kondoing: „This account doesn’t spark joy.“ Seit meiner letzten Aufräum-Runde vor zwei Wochen sind schon wieder 60 neue Instafollower aufgetaucht. Ich weiß, es gibt Instagrammer, die wären entzückt. Ich jedoch nicht – und werde wieder reichlich löschen.

Wo kommen diese Instafollower her?

Die „echten“ und „guten“ verknüpfen sich mit mir, weil wir auf anderen bzw. ihren eigenen Accounts, durch persönlichen Kontakt oder über Veranstaltungen aufeinander aufmerksam wurden. Wir kommen über gemeinsame Hashtag-Vorlieben wie den #lampenmittwoch zueinander. Über Hashtags, Vorschläge des Instagram-Algorithmus und andere Helferlein dürften „die anderen“ leider auf mich aufmerksam werden…

Wen ich bislang gelöscht habe?

In der Hauptsache waren das

  • Lebens- und/oder Finanzoptimierer:innen: Ob Frau oder Mann, es geht immer um ein tolles System, das lebenslange Glückseligkeit, finanzielle Sicherheit und/oder Schönheit verspricht, dazu wundervolle Reisen, unglaublich viel Spaß und noch viel mehr.
  • Scammer: Accounts mit meistens null bis sechs eigenen Bildern im Feed, meist Selfies oder Porträts, meist ohne Text und/oder Hashtags, nahezu ohne Interaktion. Fast alles Männer, die laut Profiltext an die Liebe glauben, auch an Gott, und Ölbohrplattform-Ingenieure, Angehörige von US-Streitkräften im Einsatz oder arabische Prinzen sind. Diese Accounts versuchen häufig, Privat-Nachrichten zu schicken und einen persönlichen Kontakt zu knüpfen – für Betrügereien aller Art.
  • Follower-Tools: Mit einem Click x-tausend Fake Follower generieren und allein dadurch groß rauskommen, womit auch immer.

Nicht zu löschen brauche ich die Accounts, die mit der Follow-/Unfollow-Strategie meinen, Reichweite gewinnen und auf andere Besucher attraktiv wirken zu können. Die verschwinden schnell wieder von selbst. Erstaunlicherweise hatte ich gerade in der letzten Woche wieder eine Werbeagentur dabei. Dabei sollte die doch Instagram verstanden haben, schon von Berufs wegen.

…dabei bin ich gar nicht darauf aus, mehr Instafollower zu generieren

Ich möchte nicht, dass sich Besucher:innen meines Instaprofils möglicherweise fragen, welch merkwürdige Accounts mir folgen. Mehr ist eben nicht besser.

Die Followerzahl ist kein vernünftiger Indikator, um einen Instagram-Account zu beurteilen. Wenn man überhaupt Kennzahlen braucht. Ich benötige sie, um mit Kund:innen über potenzielle Kooperationspartner:innen unter den 15 Millionen Accounts (allein in Deutschland) zu sprechen.

Fast jedes Mal habe ich bislang im Kundengespräch erläutern müssen, dass die Followerzahl allein wenig aussagekräftig ist. Nur weil ein Account groß ist, muss er noch lange nicht gut sein oder gar zum Auftraggeber passen. Entsprechende Tools helfen obendrein, verdächtig starke bzw. schnelle Follower-Steigerungen zu entlarven.

Das Engagement der Follower ist relevant, wie viele und vor allem welche Kommentare gepostet werden. Wie oft und wie interagiert wird, mit den eigenen Followern oder mit anderen Instagrammer:innen, das gibt weitere Hinweise auf Authentizität und Glaubwürdigkeit. Generische Kommentare wie „Awesome“ oder auch „Lovely picture. Greetings from Frankfurt/Germany“ (Reaktion eines deutschen Accounts auf einen meiner Posts mit deutschsprachiger Caption…) lassen auf Bots oder zumindest technische „Hilfe“ beim Kommentieren schließen. Wie sieht die Positionierung des Content Creators aus: Fliegt die Person von Thema zu Thema oder hat sie einen Fokus und klare Aussagen? Wirken bisherige Kooperationen glaubwürdig und sind in der Ausgestaltung stimmig und wertig? Und das Allerwichtigste: Passt der Account zu Botschaft und Zielgruppe des Kunden? Das alles ins Verhältnis zu den Followern gesetzt macht „große“ und „kleine“ Accounts halbwegs vergleichbar.

Mein eigener Account @frau_rupp ist nicht auf Größe aus. Instagram macht mir persönlich einfach Spaß. Meistens zumindest. Mit dem Aussortieren der Accounts, denen ich selber folge, habe ich übrigens noch gar nicht angefangen. 🙂

Jetzt kommt der Teil, den ich als WERBUNG WEGEN VERLINKUNG kennzeichne (dabei gehört Gutes einfach weitergesagt): Danke nochmal für den Tipp, liebe Nina!

 

Quelle Nutzerzahlen Instagram: https://allfacebook.de/instagram/instagram-nutzer-deutschland